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Familiendatenbank Cammin StadtFamiliendatenbank Cammin in Pommern, heute Kamien PomorskiDie Entstehung der heutigen Stadt Cammin (auch Camin oder Kammin; zudeutsch Stein; heute Kamień Pomorski) geht auf einen ehemaligen Sitz pommerscher Herzöge zurück. Diese errichteten am rechten Mündungsarm der Oder eine Steinburg (slawisch kamien). Unter ihnen ist Wartislaw hervorzuheben ist, der 1124 und 1128 den Missionar Otto von Bamberg nach Pommern und auch nach Cammin holte. Mit der Übernahme des christlichen Glaubens durch die örtliche wendische Bevölkerung kam es verstärkt zur Ansiedlung deutscher Kolonisten, die unter dem aus Thüringen stammenden Bischof Hermann von Gleichen im 13. Jahrhundert ihren Höhepunkt fand. Das führte 1274 zur Verleihung des lübischen Stadtrechts nach Greifswalder Vorbild durch Herzog Barnim I. Durch den Bau einer Stadtmauer mit einer Reihe von Toren fand die Stadt Cammin Schutz vor Feinden und grenzte sich gleichzeitig von dem mächtigen Domkapitel ab. Dieses ging bereits auf Otto von Bamberg zurück. Der Sitz des Kapitels war bis 1175 im benachbarten Wollin, wurde jedoch dann mit Genehmigung des Papstes Clemens III. in das sichere Cammin verlegt. Gleichzeitig wurde mit dem Bau der dem Heiligen Johannes gewidmeten Bischofskathedrale, dem Camminer Dom, begonnen. Zum Bistum gehörten im Westen Güstrow, im Südwesten Prenzlau, im Süden Soldin und Landsberg, im Osten Stolp und Bütow. Auch nach der Reformation blieb das Domkapitel, jetzt evangelisch, erhalten. Das Bischofsamt fiel Mitgliedern des Herzoghauses zu. 1650 kam das Bischofsamt an die brandenburgischen Kurfürsten. 1810/11 sah sich das verarmte Preußen veranlasst, das Domkapitel aufzuheben und dessen Grundbesitz zu veräußern. Seit 1818 war Cammin Kreisstadt des gleichnamigen pommerschen Kreises. Anfang März 1945 wurde die Stadt nach erbitterten Kämpfen von sowjetischen Truppen besetzt und die Innenstadt in den darauffolgenden Wochen durch deutschen Artilleriebeschuss weitgehend zerstört. Nach zögerlicher Besiedlung durch die neue polnische Bevölkerung wurde Cammin in den 1960er und 1970er Jahren wieder aufgebaut und ist heute ein touristisches und kulturelles Zentrum in Westpolen, das sich zunehmend seiner rund 700-jährigen deutschen Geschichte bewusst wird.Bemerkungen / Quellen: Die Quellenlage für die hier vorgelegte erste Fassung der Familiendatenbank Cammin ist relativ gut, da Kirchenbücher und deren Abschriften über einen größeren Zeitraum, speziell aus dem 19. Jahrhundert, erhalten geblieben sind. Sie sind teilweise auch im Internet frei zugänglich. Der Schwerpunkt der bisherigen Auswertung wurde deshalb auf gegenwärtig nicht zugängliche Daten gelegt, die dem Verfasser in Kopie zur Verfügung stehen (siehe unten). Zudem befinden sich in den Archiven von Stettin und Greifswald umfangreiche Aktenbestände mit Personendaten der Stadt Cammin. Da es zwischen der Stadt Cammin und den umliegenden Dörfern (Gristow (Chrząszczewo) und Bünnewitz (Buniewice), beide auf der vorgelagerten Insel Gristow gelegen, sowie Polchow (Połchowo), Grabow (Grabowo) und Soltin (Źołcino)) vonjeher enge Beziehungen gab, die sich auch in der Lage der zuständigen Kirche St. Nicolai innerhalb der Stadtbefestigung ausdrückte, sind Angaben aus diesen Dörfern inkludiert worden. Weitere Cammin betreffende Angaben finden sich in der Familiendatenbank Cammin/Jassow/Dargsow (Altlutheraner) unter http://www.online-ofb.de/cammin/. Neben den bereits genannten Quellen erfolgte zudem eine vollständige Erfassung der Personalnachrichten im zwischen 1907 und 1941 erschienenen „Kirchlichen Monatsblatt der Synode Cammin“. Ich bedanke mich bei einer Reihe anderer Forscher für die Überlassung ihrer persönlichen Daten. Weitere Ergänzungen bzw. Korrekturen sind dringend erwünscht! benutzte Quellen:
Weiterführende Literatur:
Letztes update: 29.05.2024 |
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Letzter Stand Familiendatenbank Cammin Stadt: 29.05.2024 |