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Ortsfamilienbuch GilgeDie Unterlagen des Kirchspiels Gilge sind nur rudimentär vorhanden (Kirchenbücher für die Zeit bis 1820 und ein Taufregister bis ungefähr 1835). Standesamtsunterlagen für Gilge sind überhaupt nicht erhalten. Das Ortsfamilienbuch Gilge versucht trotz fehlender amtlicher Dokumente soll der Bevölkerungsstand, und das Woher und Wohin der Bevölkerung dargestellt werden. Die Daten basieren auf Informationen aus den Familien, Daten aus den Suchmeldungen und Familienanzeigen im Ostpreussenblatt, und was ich sonst noch in den unterschiedlichsten Quellen entdeckt habe. Aufgrund der Abwanderung vorallem ins Ruhrgebiet aber auch nach Berlin, können aus den dortigen Sterbeurkunden können weitere Familienzusammenhänge rekonstruiert werden. Die Quellenangaben werden online nicht berücksichtigt, können jedoch bei mir direkt erfragt werden. Stand 1939 gehörten zum Kirchspiel Gilge die Gemeinden Gilge, Elchwerder (Nemonien), Marienbuch, Forstgutbezirk Tawellenbuch (Tawellninken). In früheren Zeiten gehörten auch noch die Orte Lauknen (Hohenbruch seit 1856 eigenständiges Kirchspiel), Petrikken, Szetrikken, Schenkendorf, Heidendorf, Juwent zum Kirchspiel Gilge. Zufallsfunde aus benachbarten Gemeinden des Kreis Labiau, auch wenn sie eigentlich nicht zum Kirchspiel Gilge gehörten, haben auch ihre Berücksichtigung gefunden, bevor sie in Vergessenheit geraten. In dem Heimatbuch „Der Kreis Labiau“ von Rudolf Grenz heißt es über das Kirchspiel: „Das Kirchspiel Gilge war das nördlichste des Kreises Labiau Bis 1710 mußten die Gilger über das Kurische Haff nach Labiau zur Kirche fahren. Die erste Kirche war ein Fachwerkbau, hatte weißes Gestühl, einen Taufengel und viele Figuren auf dem Gottestisch. Die neue Kirche wurde 1840 aus Ziegeln im neugotischen Stil erbaut, sie hatte keinen Turm und nur eine Glocke, die zweite ruhte auf dem Grund des Haffes. Nach alten Chroniken waren für die im Bau befindliche Kirche ursprünglich zwei Glocken vorgesehen. Bei dem Transport dieser Glocken per Schiff über das Haff gerieten die Männer in einem Sturm. Um nicht zu kentern, wurde eine Glocke ins Wasser geworfen, dabei ertrank auch einer der Männer. Er wurde später geborgen und an der Kirche begraben. Das Innere der neuen Kirche machte fast einen nüchternen Eindruck. Emporen laufen rings herum, außer an der Ostwand. In der Altarnische steht ein Kanzelaltar, der noch einige Holzfiguren aus der ersten Gilger Kirche besitzt. Die Orte Gilge und Nemonien existieren auch heute noch. Die Orte heißen heute Matrossowo und Golowkino und liegen im Rayon Slawsk (Heinrichswalde) im Königsberger Gebiet. Zwischen diesem Ortsfamilienbuch und dem Ortsfamilienbuch Inse bestehen enge Verknüpfungen, da es eine Vielzahl von familiären Verbindungen über die Orts- und Kirchspielgrenzen gab. Darüber hinaus sind auch Verknüpfungen zum Ortsfamilienbuch Memelland gegeben, da das Kirchspiel Gilge in geografischer Nähe zum Memelland (jedoch südlich der Memel) im Memeldelta gelegen ist. (Siehe auch Karte im Ortsfamilienbuch Memelland). Auch gelten die im Ortsfamilienbuch Memelland gegebenen Hinweise zur Schreibweise und zur unterschiedlichen Nutzung der Vornamen entsprechend. Hinzuweisen ist auch darauf, dass die Pfarrer es mit der Schreibweise der Namen nie so genau nahmen, so ist häufig sogar in einundselben Eintrag der Familiennamen unterschiedlich geschrieben. Die vorliegende Datenbank stellt den aktuellen Zwischenstand Januar 2024 dar. Manche familiären Verbindungen sind noch nicht endgültig gesichert; manche Personen tauchen mehrfach auf, z.B. in erster und zweiter Ehe, wenn noch nicht sicher ist, ob es sich um dieselbe Person oder wie auch häufig vorkommend um eine andere Person gleichen Namens handelt. Anfragen, Korrekturen, Ergänzungen und andere Hinweise sind immer sehr erwünscht: Katharina Schroeter |
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Letzter Stand Ortsfamilienbuch Gilge: 02.01.2024 Dieses Werk ist lizenziert unter einer Creative Commons - Namensnennung 4.0 International Lizenz |