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Ortsfamilienbuch Hebsack

Die Gemeinde Hebsack (Heppsack, Heppsagge, Hebbsag …) an einem Nordhang des mittleren Remstalsgelegen, gehörte im alten Herzogtum / Königreich Württemberg zum Oberamt Schorndorf. Es war bereits eine alte Siedlung an der einstigen Römerstraße von Cannstatt nach Aalen, die 1299 in einer Schenkungsurkunde erstmals als “vinearum in Hebsach“ erwähnt wurde. Der Schorndorfer Schultheiß Enggellin und seine Ehefrau schenkten ihre gesamten Besitzungen mit den 2 ½ Morgen Weinbergen in Hebsack der St. Georgenkapelle in Schorndorf. Der Ortsname könnte auf den mittelhochdeutschen Begriff heb sach (Heb an mit deiner Sach) zurückzuführen sein. Seit 1974 ist Hebsack ein Teilort der Gemeinde Remshalden im Landkreis Rems-Murr, Baden-Württemberg.[1]

Obwohl Hebsack seit mindestens 1470 ein eigenes Kirchlein hatte war die Kirchengemeinde bis ins 20.Jhdt. eine Filiale der Urpfarrei Winterbach im Bistum Konstanz. Ums Jahr 1512 wurde ein Kirchenneubau fertiggestellt und dem Heiligen St. Wendelin geweiht. Dieser historische Bau, mit einer geradezu prachtvollen Innenausstattung, wurde 1938 vom Landesdenkmalamt als Verkehrshindernis eingestuft und zum Abbruch freigegeben. Erst 1947 konnte der 1939 an anderer Stelle begonnene Neubau der „Kreuzkirche“ mit dem alten Marienaltar von 1512 eingeweiht werden. 1959 wurde die Kirchengemeinde zum Parochial-Vikariat mit eigenem Pfarrer erhoben. Der Winterbacher Pfarrer blieb jedoch Vorgesetzter der nun in Hebsack ansässigen Pfarrvikare.

Einer weiteren Schenkungsurkunde von 1315 ist zu entnehmen, dass das Kloster Zimmern im Ries (nördlich von Nördlingen) größter Grundstückseigner in Hebsack wurde. Die Zisterzienserinnen förderten durch umfangreiche Rodungen den hiesigen Weinbau. Die Herren von Oettingen übten das Vogteirecht des Klosters aus. Gleichzeitig besaßen jedoch auch die Herren von Urbach, das Frauenkloster Gotteszell in Schwäbisch Gmünd, das Kloster Loch u.a. Weinberge. Erst nach 1344 kam Hebsack unter württembergische Oberherrschaft und gehörte von da an zum Amt Winterbach. 1698 verkauften die Grafen von Oettingen ihren Hebsacker Besitz, einschließlich einem großen Gebäude, dem späteren „Weraheim“. 1809 löst sich auch die bürgerliche Gemeinde vom Stab Winterbach und erhält einen eigenen Schultheißen.

Nach der von Herzog Christoph von Württemberg (1515-1568) verordneten „Großen Kirchenordnung“ waren die Pfarrer verpflichtet alle Taufen, Heiraten und Beerdigungen in ein Buch einzuschreiben. Leider gingen die ersten Aufzeichnungen im 30jährigen Krieg verloren. Die dramatischen Kriegseinwirkungen zeigen sich auch bei der Einwohnerstatistik: 1630 wurden noch 275 Personen gezählt, 13 Jahre später waren es nur noch 14 Männer und 2 Witfrauen.

Grundlage des in mehrjähriger Arbeit erstellten Ortsfamilienbuchs sind die in der Mutterkirche Winterbach angelegten 34 Kirchenbücher. Diese verfilmten und digitalisierten Dokumente befinden sich heute im Landeskirchlichen Archiv Stuttgart und beginnen mit den Eintragungen im Mischbuch Bd.1 von 1649[2]. Einmalig sind jedoch die Seelenregister, angefertigt mit viel Müh und Arbeit für seine Gemeinde und deren Filialen ab 1733 bis 1740 vom damaligen Winterbacher Pfarrer Johann Christoph Harpprecht (1688-1763). Diese Bücher enthalten nicht nur eine Zusammenfassung der Familiendaten, sondern oftmals auch noch die Lebensgeschichte der Probanden. So finden sie im Anhang auch den Lebenslauf von Pfarrer Harpprecht den er während seiner Amtszeit in Winterbach selbst verfasst hatte.

So schreibt Harpprecht u.a. auch über den beliebten Hebsacker Schulmeister Johann Georg Bottner (1697-1745): Ist von seinem Stiefehni Christian Viehmayer erzogen und von demselben zum lesen, schreiben und wahren Christenthum angehalten worden. Im 12. Jahr seines Alters wurde er von dem seligen Herrn Pfarrer Weigenmaier nach Manolzweiler getan, woselbst er ein halbes Jahr lang die Schule gehalten. Von dannen kam er nach Hößlinswarth und hielt daselbst 3 1/2 Jahr lang die Schule. Kam dann in die Oppelsbohmer Pfarr und informierte die Kinder zu Lindental und Kesselsberg 2 Jahr lang. Wurde hernach wieder von Herrn Pfarrer Weigenmaier gerufen und auf Schlichten getan woselbst er 1 Jahr unterrichtete. Anno 1717 kam er auf Hebsack und hielt daselbst Schule, zu deren er auch ettlich Jahr die Mesnerei bekommen. Hat selbst 1730 zweimal die Hitzige Krankheit ausgestanden, hat in seinen ledigen Jahren das Orgel schlagen in Winterbach und Hebsack erlernt.[3]

Für die Unterstützung durch Herrn Michael Bing und Dr. Bertram Fink vom Landeskirchlichen Archiv bedanken wir uns recht herzlich. Ergänzt wurden diese Daten durch das Hebsacker Familienregister II beginnend 1906[4]. Die Transkriptionen wurden in die professionelle Genealogie-Datenbank „Gen-Pluswin“ eingetragen. Darin enthalten sind heute die Geburts-, Tauf-, Konfirmation-, Heirats- und Sterbedaten, sowie die jeweiligen Taufpaten von über 10 600 Personen die zwischen ca. 1640 und 1940 in Hebsack lebten.

Bei der Bedeutung des Weinbaus ist es nicht verwunderlich, dass bei den meisten Bürgern als Beruf Weingärtner vermerkt ist. Auffallend sind jedoch die vielen „Sieberer“ im 17. Und 18. Jhdt. Vermutlich siebte und vermarktete dieser organisierte Berufsstand zwischen Winterbach und Hebsack den Sand und Kies aus der Rems. Es waren alles angesehene Bürger die meist noch zusätzliche Ämter, wie das von Richtern, Bürgermeistern (vergleichbar mit dem heutigen Kassenverwalter) und Untergängern (Überwachung der Liegenschaftsgrenzen), ausübten. Bis Mitte des 20. Jhdt. wurde noch kommerziell Baumaterial von den sogenannten „Sandlern“ und „Kieslern“ aus der Rems entnommen.

Auch die „Weber“ sind in Hebsack überproportional häufig vertreten. Die traditionelle Herstellung von Leinenstoffen führte zu einer nicht unerheblichen Zuwanderung aus umliegenden Orten. Die Webwaren wurden weiter zu Blauhemden (Fuhrmannskittel) verarbeitet. Die KB`s notieren dazu erstmal auch für Frauen den Beruf einer „Blauhemden-Näherin“, die in dem 1850 von David Friz gegründeten ersten Hebsacker Industriebetriebes zur Herstellung dieser Blousons arbeiteten.

Bei der Erstellung dieses Ortsfamilienbuches (OFB) haben wir für die Personennamen überwiegend die heute gebräuchliche Schreibweise benützt. Die Pfarrer, insbesondere zu Beginn der Aufzeichnungen, notierten die Namen meist phonetisch ohne die uns heute so selbstverständlich erscheinenden Schreibregeln. Dazu muss man auch bedenken, dass die Ausbildung der Familiennamen am Ende des Mittelealters noch nicht vollständig abgeschlossen war. Zu beachten ist auch, dass häufig aus dem Taufnamen Hans Jerg bereits bei der Hochzeit ein Johann Georg und aus Hans ein Johannes wurde.

Bei unserer Publikation wurden die Vorgaben der Gesetze zum Schutz der Persönlichkeitsrechte (30Jahre nach dem Tode, 110 Jahre nach der Geburt und 80 Jahre nach der Heirat) beachtet. Daher finden sie bei manchen Eintragungen die Bemerkung „Einschränkung wegen Datenschutz“. Familienforscher erhalten jedoch von den Standesämtern die erforderlichen Informationen zur Weiterführung ihres persönlichen Familienstammbaums.

Um diese Druckausgabe nicht unnötig aufzublähen haben wir auf die Ausgabe der einzelnen Quellen (Film- und Bildnummer der KB, Standesamtsregister) für die Eintragungen zu Geburt, Heirat und Tod verzichtet. Diese sind jedoch in der Datenbank vollständig vorhanden und können bei Bedarf jederzeit ausgelesen werden.

Im vorliegenden OFB sind sämtliche Familien nach Namen, Vorname und Heiratsdatum alphabethisch sortiert und mit einer fortlaufenden Nummer versehen. Diese Nummerierung ist dann Kennziffer für alle weiteren Erwähnungen der Person bei Heirat, Geburten, Patenschaften und Todesfällen. Sie findet auch Verwendung beim zusätzlichen Index der Herkunftsorte und der dort erwähnten Personen.

Trotz mehrfacher und sorgfältiger Korrektur sind im vorliegenden Werk sicherlich auch noch Fehler und unvollständige Angaben enthalten. Die Autoren Hermann & Rosemarie Kull bitten deshalb alle Leser um entsprechende Korrekturhinweise.                                                                          Remshalden im Herbst 2021

 

[1] Ernst-Joachim Jürgensmeyer: 700 Jahre Hebsack, 1999

[2] Landeskirchliches Archiv Stuttgart ab Film 934

[3] LKAS: Winterbacher Seelenregister Band 27, Film 539, Bild 549

[4] Ev. Pfarramt Hebsack




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Fragen zu den Daten, Ergänzungen und Korrekturen bitte an den Bearbeiter dieses Ortsfamilienbuches:
Hermann Kull


Letzter Stand Ortsfamilienbuch Hebsack: 26.04.2022