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Ortsfamilienbuch Katzendorf (Caţa)In dieser Ortsfamilien-Datenbank sind 6123 Personen erfaßt.
Als einen Beitrag zur Sicherung siebenbürgischen Kulturerbes können wir unter anderem die Sammlung der uns zugänglichen schriftlichen und mündlichen Überlieferungen verstehen. Nach dem Zusammenbruch des totalitären Regimes in Rumänien und dem in der Folge ab 1990 einsetzenden Massenexodus der Siebenbürger Sachsen ist eine erhöhte Dringlichkeit solchen Handelns geboten, damit die Daseinsspuren unseres Volksstammes nicht unwiederbringlich verloren gehen. Um den Überblick auf die Gesamtheit zu bewahren, bedarf es einer breitgefächerten Kleinarbeit, gleichsam eines Aneinanderreihens von Mosaiksteinchen. Dieser Bemühung sind die Verfasser zahlreicher siebenbürgischer Heimatbücher gerecht geworden, in jüngster Zeit auch Rolf-Dieter Happe, der Autor des Buches Katzendorf in Siebenbürgen. Sein zweibändiges reichbebildertes Werk bietet dem Leser einen hervorragenden geschichtlichen und heimatkundlichen Überblick über die Vergangenheit und Gegenwart dieses siebenbürgisch-sächsischen Dorfes. Geografische Lage, Wirtschaft, gesellschaftliche Organisation und Einrichtungen, Kirche, Schule und sonstiges geistiges Leben werden hier mit viel Liebe zum Detail geschildert und zu einem abgerundeten Ganzen zusammengefügt, das mit Fug und Recht als vorbildlich gelten kann. Mein Beitrag zur Bewahrung des Katzendorfer Kulturerbes kann und will sich daher lediglich auf Familienforschung beschränken. Zwar bin ich selbst nicht in Katzendorf geboren, doch war mein Vater noch ein echter Katzendorfer Bauernsohn. Diese Herkunft hat ihm viel bedeutet und er ist Zeit seines Lebens seinem Heimatort verbunden geblieben. Schon früh hat er mir anhand eines Sippenbildes aus dem Jahre 1899 die verwandtschaftlichen Zusammenhänge zwischen unseren Ahnen erklärt und mich somit zur Familienforschung angeregt. Die vorliegende Datenbank möchte bei der zur Zeit größtenteils in der Diaspora lebenden Gegenwartsgeneration dieser Gemeinde das Bewusstsein um die familiären Verknüpfungen einer Dorfgemeinschaft vermitteln und für nachfolgende Geschlechter erhalten Bei der Erkundung der familiären Zusammenhänge zwischen einzelnen Personen und den Familien einer Ortsgemeinschaft sind wir auf verschiedene schriftliche und mündliche Quellen angewiesen. Als schriftliche Quellen dienen uns in erster Reihe die kirchlichen Matrikelbücher (Tauf-, Trauungs- und Totenmatrikel), die von den Gemeindepfarrern geführt und im Pfarramt aufbewahrt wurden. In Katzendorf wurde die erste und älteste Kirchenmatrikel im Oktober
des Jahres 1711 angelegt, von Pfarrer Gustav Lang, einem gebürtigen
Repser. Er wurde am 25.07.1685 geboren und am 27.08.1710 in Katzendorf
präsentiert. Im selben Jahr hat er auch geheiratet. Seine Frau
Catharina schenkte ihm von 1711 bis 1727 sechs Kinder. Er starb am
13. Oktober 1732 im Alter von 50 Jahren an Schlagfluss und wurde in der
Kirche begraben.
Als letzten Eintrag in der Taufmatrikel finden wir hier das Geburtsdatum
von Luise Ewae (geb.22.03.1946).
Eine weitere wichtige Datenquelle ist das Kirchliche Familienbuch, das laut Verordnung des evangelischen Landeskonsistoriums A.B in Katzendorf, wie auch in den anderen Gemeinden der Landeskirche, im Jahre 1895 angelegt wurde. Die letzte Eintragung erfolgte hier durch Pfarrer D.Dr.Christoph Klein, den späteren Bischof der Landeskirche, am 9. Mai 1964 (Todesdatum von Anna Petri geb. Helwig). Das Familienbuch ist im Hochformat von 38x24 cm gebunden und gliedert sich in 3 Abschnitte:
Dieses Buch besteht aus 2 Bänden mit je einer Seite pro Familie bzw. Hofnummer: Band I, von Seite 1 bis 138, für die Eintragungen ab 1895 bis zur Seitenausfüllung (um 1940) Band II, von Seite 139-453, als Fortsetzung, für die Eintragungen um 1940 bis 1964. Sämtliche Daten daraus speicherte ich mit dem genealogischen Programm AHN-DATA von Holger Kötting auf der Festplatte meines Rechners. Dabei wurde deutlich, dass ab 1964, wie oben erwähnt, keine familienkundlichen Daten von Katzendorf mehr vorhanden waren. Um die fehlenden Daten möglichst bis zur Gegenwart zu ergänzen, entschloss ich mich, einen Familien-Fragebogen zu erstellen. In unermüdlicher, aufwendiger Arbeit, durch unzählige Ferngespräche und sonstige Kontaktaufnahmen hat Frau Gerda Fuss geb. Schenker (Nürnberg) eine Anschriftenliste von 759 Katzendorfer Landsleuten aus aller Welt erarbeitet. Daraus konnten 253 Familienadressen herausgefiltert werden (die meisten in Deutschland, aber auch in Österreich, Kanada und USA), denen je ein Fragebogen zugeschickt wurde. 122 der versandten Fragebogen wurden beantwortet, also nahezu 50%. Letztlich, doch unvergessen, möchte ich auch die vielfachen persönlichen Mitteilungen erwähnen, die mir, ganz abgesehen von der Beantwortung der Fragebogen, sowohl schriftlich als auch mündlich von katzendorfer und nichtkatzendorfer Landsleuten und Freunden zuteil geworden sind Allen, die zur Sammlung der Familiendaten beigetragen haben, sei an dieser Stelle nochmals ganz herzlich gedankt. Durch ihre zusätzlichen Mithilfe war es möglich, letztendlich insgesamt 5.473 Personendatensätze zu speichern und im AHN-DATA-Programm die entsprechenden familiären Verknüpfungen herzustellen. In der Quellenangabe am Ende des Buches werden alle Mitarbeiter namentlich aufgelistet. Als so genannte GEDCOM-Datei konnten alle in AHN-DATA gespeicherten Daten in ein anderes Programm übertragen werden (PC-AHNEN 2001 von Günther Schwärzer aus Pleystein), das über eine spezielle Ausgabeform für ein Sippenbuch verfügt. Natürlich beinhaltet die vorliegende nicht alle Daten, die z.B. in den Fragebogen enthalten waren, denn das hätte den Rahmen der ohnehin schon recht umfangreichen Zielsetzung gesprengt. Darum beschränken wir uns hier auf die Wiedergabe der Personenstandsdaten, wie sie in Matrikel-Eintragungen üblich sind, also Geburts-, Heirats- und Sterbedaten. Durch die Erfassung von Gegenwartsdaten sind außer den in Katzendorf geborenen bzw. ehemals dort wohnenden Personen auch Eingeheiratete (teilweise mit Familienanhang) hinzu gekommen, wodurch bereits der engere Katzendorfer Rahmen bei manchen Familien erweitert wird. Denn wo bis zum frühen 20. Jahrhundert fast ausschließlich innerhalb der Gemeindegemarkung (nicht über Hattert) geheiratet wurde, sind in späteren Jahren viele Ehen auch außerhalb der Gemeinde geschlossen worden. So finden sich also im Sippenbuch, vor allem bei den schon früher (z.B. nach Übersee) Ausgewanderten, viele Namen, die für unsere Ohren fremdartig klingen, deren Träger aber nichts desto weniger mit Katzendorfern verwandt sind oder von ihnen abstammen. Selbstverständlich erscheinen aber in neuester Zeit fast alle Namen der nach dem Exodus geborenen Kinder mit Geburtsorten in Deutschland, denn hier ist nun einmal (hauptsächlich) unsere neue Heimat, von wo unsere Vorfahren vor nunmehr 850 Jahren ausgewandert sind. Waiblingen, im Oktober 2002
Bemerkungen / Quellen:
Folgende Dateien stellt der Bearbeiter zum Download bereit:
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Letzter Stand Ortsfamilienbuch Katzendorf: 09.09.2014 |