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Ortsfamilienbuch Memelland
Das Memelland, auch Memelgebiet, ist ein nach dem Ersten Weltkrieg von Ostpreußen abgetrenntes Territorium, dessen südliche Grenze der Memelstrom bildet. Der Unterlauf der Memel teilt sich in mehrere Arme, wobei die Grenzziehung dem Verlauf des Ruß- und Skirwiethstromes folgt. Für das Kurische Haff und die Kurische Nehrung bildet die alte Trennungslinie der Kreise Memel und Fischhausen die Grenze. Somit beinhaltet das Memelland den alten Kreis Memel und die nördlich der Memel gelegenen Anteile der alten Kreise Heydekrug, Tilsit und Ragnit. Aus den beiden letzten wurde dann der memelländische Kreis Pogegen gebildet. (zur vergrößerten Darstellung die Karte anklicken) Nach Abtrennung laut Versailler Vertrages stand das Memelland erst unter Verwaltung des Völkerbundes (Französisches Mandat), wurde dann 1923 von Freischärler, hauptsächlich aus Litauen stammend, besetzt und vom litauischen Staat annektiert, bis das Gebiet 1939 an das Deutsche Reich zurückgegeben und wieder an Ostpreußen angliedert wurde. Nach der Flucht 1944/45 und nach weitesgehender Aussiedlung der in beträchtlicher Zahl in der Heimat verbliebenen oder nach Sibirien verschleppten Memelländer in den 50er und 60er Jahren, lebt der größte Teil der ehemaligen memelländischen Bevölkerung und deren Nachkommen heute in Deutschland. Das Memelgebiet gehört heute zu Litauen. Diese Datenbank vereinigt Personendaten aus allen drei memelländischen Kreisen und einigen litauischen Grenzgemeinden (z.B. dem Kirchspiel Schwekschnen in Litauen) und nimmt dabei alle Personen und deren Vor- und Nachfahren auf, die vom Anfang der schriftlichen Überlieferung bis zur Flucht im Oktober 1944 im Memelland gewohnt haben. Als Quellen dienten u.a. bisher
Da viele ursprüngliche Quellen (z.B. Kirchenbücher) während der Kampfhandlungen und des Einmarsches der Roten Armee zum Teil bewußt von russischer Seite vernichtet wurden oder aber bis heute verschollen sind, mußten viele Verbindungen geschätzt werden, was einige Fehler verursacht haben könnte; geschätzte Verbindungen sind aber immer angegeben worden. Außerdem wurden Verbindungen vorübergehend verknüpft, die recht wahrscheinlich sind und bei fortschreitender Verkartung überprüft werden können. Die Quellangaben werden aus Datenschutzgründen nicht veröffentlicht, sind aber in der privaten Datenbank vorhanden. Kontaktanfragen können wir - sofern dies möglich ist - gerne weiterleiten. Korrekturen, Ergänzungen und Kopien von Urkunden, Ahnenpässen und anderen Quellen sind immer sehr erwünscht: Bitte senden Sie uns bei allen Personen, die schon in unserem Ortsfamilienbuch Memelland enthalten sind, auch die Identifikationsnummer mit. Das hilft uns sehr bei unseren Eingaben. Sie finden diese Nummer rechts auf Höhe des Namens. Hinweise zum Benutzen der Namens- und OrtsregisterFamilien- und Ortsnamen werden in der Regel so aufgenommen, wie sie in den Quellen vorgefunden werden. So müssen leider alle Schreibweise bei der Recherche in den Registern bedacht werden. Neben den üblichen orthographischen Varianten (z.B. Meyer, Meier, Mayer, Maier, ...), ist hierbei zu beachten:
Als ein extremes Beispiel soll hier der Name Füllhaase angeführt werden, der auch in der Form Pilosas auftritt ! Beispiele zu Ortsnamen: Folgende ausgewählte deutsche Vornamensformen entsprechen folgenden memelländischen:
Vielfach wurde in den alten Kirchenbüchern die Silbe "Chris" bzw. "Kris" mit "X" abgekürzt (Xtoph = Christoph; Xtup = Kristup). In memelländischen Namen bekommen die weiblichen Familiennamen je nach Familienstand ihre besonderen Endungen: Unverheiratete Frauen (früher dt. Fräulein) bekommen, je nach Region, u.a. folgende Endungen (Beispiel Aszmons):
Verheiratet Frauen bekommen die Endung -ene z.B.
Diese Formen sind leider in der Datenbank nicht immer ganz konsequent angewendet worden. In den älteren Zeiträumen wird dieses noch geschehen, aber im 20.Jahrhundert ist es oft nicht sicher zu entscheiden, welche Namensform eine Person für sich selbst verwendet hat. In diesem Zeitraum nämlich, besonders ab 1923, wurde mit Sprache und Namensform tendenziell ein Bekenntnis für oder gegen das Litauer- bzw. Deutschtum verbunden, das die memelländische Bevölkerung in zwei unversöhnliche Lager zu spalten drohte. Verwendete Abkürzungen in den Einträgen der Datenbank:
Kirchenbücher, die zur Zeit ausgewertet werden:Neben unvollständigen Abschriften aus einigen Standesamtregistern des Kreises Memels stehen dem Bearbeiter Kopien folgender Kirchenbücher zur Verfügung. Eine höfliche Bitte: Falls jemand über weitere Quellen verfügt, würde ich mich freuen, wenn ich davon eine Kopie zur Bearbeitung bekommen könnte. Das gilt besonders für Kirchenbücher, die noch in der Heimat lagern (könnten). Abkürzungen a - Taufen Hinweis: Samogitien ist das ehemals russisch-litauische Territorium hinter der deutschen Grenze, in dem die Mehrheit der Bevölkerung katholisch war. Die wenigen Lutheraner in der Nähe des Kirchspieles Coadjuthen kamen häufig über die Grenze, um ihre Kinder im deutschen Coadjuthen taufen zu lassen.
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Letzter Stand Ortsfamilienbuch Memelland: 12.09.2024 |