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Ortsfamilienbuch NordhornGeschichte und Stadtentwicklung Erstmals erwähnt wurde Nordhorn um das Jahr 1000 als "Northornon" in den Heberegistern der Werdener Abtei. Graf Bernhard der Erste von Bentheim verlieh Nordhorn 1379 die Stadtrechte. Von einer früheren Blütezeit im 15. Jahrhundert zeugen der Bau der Alten Kirche am Markt, geweiht 1495, heute Wahrzeichen der Stadt, und das Kloster Frenswegen, eine Gründung der Augustinermönche aus dem Jahr 1394. Bis Mitte des 19. Jahrhunderts waren Handel, Handwerk und Landwirtschaft die wesentlichen Wirtschaftsgrundlagen. Vechte-Schifffahrt und Fuhrwesen bildeten wichtige Erwerbszweige. Ab Nordhorn wurde der Bentheimer Sandstein verschifft, der zum Bau des königlichen Palais in Amsterdam und vieler Kirchen verwandt wurde. 1839 entstand die erste mechanische Weberei. Nordhorn entwickelte sich zu einem bedeutenden Standort der Textilindustrie und verdankte ihr auch den wirtschaftlichen Aufschwung. Kirchen in Nordhorn
Evangelische Kirchen ev.-ref. Einst als Missionskirche des Hl. Ludger errichtet, wurde die Alte Kirche am Markt am gleichen Tag wie die Kirche des Klosters Frenswegen im Jahre 1445 konsekriert. Als 1544 die Grafschaft Bentheim das lutherische Bekenntnis annahm, wechselte auch in dieser Kirche die geistliche Herrschaft. Das vollzog sich noch einmal 1588, als die Grafen von Bentheim das reformierte (calvinistische) Bekenntnis einführten. Von dieser Gruppe löste sich im 19. Jhrdt. das altreformierte Bekenntnis, und auch die freikirchliche Gemeinde (Baptisten), die sich am Anfang des 20. Jhrdt. in Nordhorn als Bekenntnis zusammenfand, hat hierzu historische Verbindungen. ev.-altref. Die Evangelisch-altreformierten Gemeinden sind zwischen 1838 und 1849 in der Grafschaft Bentheim und zwischen 1854 und 1861 in Ostfriesland aus der reformierten Kirche hervorgegangen. In Nordhorn wurde 1911 die Gemeinde gegründet. ev-luth. Kreuzkirche Die Kreuzkirche wurde 1929/30 gebaut und am 6. April 1930 eingeweiht. Sie ist ein Ziegelbau mit charakteristischen Treppengiebel. Ihre Architektur bedient sich expressionistischer Formsprache. Sie war die erste lutherische Kirche in Nordhorn, da es Lutheraner in der Grafschaft aus historischen Gründen als eigenständige Gemeinde nicht gab. Martin-Luther-Kirche (wird ergänzt) Christus-Kirche (wird ergänzt) ev.-freikirchlich (Baptisten) (wird ergänzt) Katholische Kirche St. Augustinus (r.-k.) Die Geschichte der Nordhorner Katholiken beginnt bereits um das Jahr 1000, als die erste Kirche wahrscheinlich vom hl. Ludger oder kurz nach seiner Zeit gegründet wurde. Nach der Reformation und der Umwidmung der alten Ludgerus-Kirche in ein reformiertes Gotteshaus fanden die Katholiken ihre Heimat bei den Augustiner-Chorherren in Frenswegen vor den Toren der Stadt Nordhorn. Im 16. Jahrhundert (1578) kauften die Chorherren die alte Burg in der Innenstadt Nordhorns, wo sie 1712 die erste Augustinus-Kirche errichteten. Durch das Anwachsen der Gemeinde im 19. und 20. Jahrhundert konnte die kleine Pfarrkirche die Gemeinde nicht mehr fassen, und man entschloss sich zu einem Neubau. Kloster Frenswegen (r.-k.) Die Gründung des ehemaligen Augustiner-Chorherrenstifts geht auf das Jahr 1394 zurück. Im Laufe der Jahrhunderte erlebte die Klostergemeinschaft viele Höhen und Tiefen. Im Zuge der vorreformatorischen Erneuerungsbewegung „devotio moderna“ schloss sich Frenswegen im Jahr 1400 als erstes deutsches Kloster der Windesheimer Kongregation an. Die 150-jährige Blütezeit mit einer Ausstrahlung auf andere Klöster endete 1544. In der Reformationszeit nahm die Zahl der Chorherren drastisch ab. Im 17.Jahrhundert lebte der Konvent jedoch wieder auf. Zu Beginn des 19. Jahrhunderts wurde das Kloster säkularisiert und dem Fürsten zu Bentheim und Steinfurt übereignet. St. Josef (r.-k.) Durch den Zuzug von Vertriebenen und Arbeitern der Textilindustrie stieg die Zahl der Katholiken in Nordhorn stark an, so dass es zur Gründung weiterer Gemeinden kam. Am 21.10.1945 wurde eine erste Barackenkirche in Bookholt geweiht. Die jetzige Pfarrkirche wurde 1951 von dem Osnabrücker Architekten Feldwisch-Drentrup als Saalkirche aus rotem Ziegelstein erbaut. 1988 wurde ein Gemeindehaus eingeweiht, das mit der Kirche auch baulich eine Einheit bildet und so als Gebäudekomplex dem Leben der Pfarrgemeinde Raum gibt. St. Marien (r.-k.) Die nach dem Ersten Weltkrieg sich stark ausweitende Nordhorner Textilindustrie zog auch viele katholische Arbeiter an. Für die in den Siedlungen im Stadtteil Frensdorf wohnenden Katholiken fand am 18.5.1930 die erste Hl. Messe in einer Barackenkirche auf dem Hof der schon 1929 eröffneten katholischen Marienschule statt. 1930 wurde in der "Blumensiedlung" (so benannt nach den Straßennamen) ein Seelsorgebezirk der Pfarrei St. Augustinus eingerichtet, der später zu einer eigenständigen Pfarrei erhoben wurde. St. Elisabeth (r.-k.) Nach dem Zweiten Weltkrieg machte die stark anwachsende Zahl von Katholiken die Einrichtung einer eigenen Pfarrei im Süden Nordhorns notwendig. 1951 wurde die Kirche als einschiffiger Ziegelbau eingeweiht. Der freistehende wuchtige Turm wurde zum Wahrzeichen des Stadtteils Blanke. Stadtteile von Nordhorn Ältere Stadtteile Neuere Stadtteile Eingemeindungen 25. Juni 1921 Frensdorf
Bemerkungen / Quellen:
Das für alle o.g. Orte zuständige Standesamt ist heute: Folgende Quellen stehen (u.a.) zur Verfügung:
In dieser Ortsfamilien-Datenbank sind Personen erfaßt. Die Daten entstammen vorrangig den Kirchenbüchern der ev.-ref. Gemeinde (Ersterfassung durch Theo Davina, Nordhorn). O.g. Kirchenbücher sind z.T. als Mikrofiches in der Fachstelle des AFEL einzusehen. Nachfragen, Änderungen und Ergänzungen zu den Daten: |
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Letzter Stand Ortsfamilienbuch Nordhorn: 03.10.2020 |