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16.381 Personen
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3.592 Familien
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Ortsfamilienbuch Schnait
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Foto: Martin Goll |
„Silcher und Weinort“ Schnait
Schnait, seit 1976 Teilort der großen Kreisstadt Weinstadt, hatte vor dem Zusammenschluss etwa 3000 Einwohner. Der Ort wurde im Jahre 1238 zum ersten mal urkundlich erwähnt. Der Name beschreibt, dass Schnait in einem eingeschnittenen Seitental (Schnitt = Schnait) der Rems liegt, ca 20 km östlich von der Landeshauptstadt Stuttgart. Hier stand die „Wiege Württembergs“, denn das nahe Stift Beutelsbach, zu dem Schnait kirchlich gehörte, war die Grablege der ersten Württemberger. Ab dem 15. Jh. wurden viele Wälder oberhalb des Ortes zur Rodung und Anlage von neuen Weinbergen freigegeben. Viele Beutelsbacher nutzten die Chance und zogen in die nun schnell größer werdende Nachbarsiedlung. Erst ab 1577 gab es einen eigenen Pfarrer. Im ersten Taufbuch, beginnend im Jahr 1562 finden sich deswegen noch viele Beutelsbacher Namen. Bis vor wenigen Jahrzehnten lebte der größte Teil der Bürger Schnaits vom Weinbau. Wer probieren möchte, mit welchem Produkt sich die Schnaiter Vorfahren abmühten, sollte das mit einem „Schnaiter Sylvaner“ tun, der Wein, der den Ort über andere Weinorte heraushob! Im Ort wurden durch die Familie „von Gaisberg“, die zum „Beamtenadel“ gehörte, um 1600. zwei Herrenhäuser, oberes und unteres Schloss genannt, erbaut. Bekannteste Person des Ortes ist der Liederkomponist Friedrich Silcher (1789-1860), der in Schnait als Sohn eines Schulmeisters geboren wurde.
Religion
In Schnait wurde, wie in allen weiteren Orten des ehemaligen Herzogtums Württembergs 1534 die Reformation eingeführt. Bei fast 100 % der Bewohner kann unter Religionszugehörigkeit „ev.“ eingesetzt werden. Die ganz wenigen Bewohner anderer Religionszugehörigkeit sind vermerkt.
Schreibweise der Namen
Namen wurden bekanntlich im Lauf der Jahre immer wieder anders geschrieben. In diesem OFB wurden die Schreibweise gewählt, wie sie heute im Telefonbuch stehen. Bei den nachfolgenden Familien gab es diese Varianten (und viele dazu):
- Deiss = Theyß, Tayß, Teußin, Thissen, Teis, Deiss, Dayhs, Dais usw.
- Häusele = Hausele, Heisele, Hosch
- Heeß = Höß, Hes, Hehs, (Heß ist der Fellbacher Stamm)
- Layer = Lair, Laihr, Leyr, Leyren, Layhren, Leherrr
- Rühle = Rielin, Rylin, Riele, Riehle, Ryhlin, Raile, Ruele
- Vetter = Vetterle oder Vetterlin (Vetter ist ein Zweig, der aus Stetten kam)
- Vollmer = Volmar, Vollmar, Volmer, Folmer
- Wöllhaf = Wellhaf, Wellhafen, Uellhaff
- Zeiher = Zeyer, Zeir, Zaihr, Zeier, Zeierlin, Zeyher
Quellen:
Ausgangspunkt dieses Verzeichnisses war die Datenbank des Schnaiter „Urgesteins“ Johannes Schiller (1930 – 2019). Einige Angaben zu seiner Familie stammen von ihm. Außerdem gab es eine Kartei, die der Heimatforscher Heinrich Klumpp (1875 - 1961) schon vor 1935 für die Zeit von ca. 1562 - 1700 anlegte, allerdings ohne die Quellenangaben zu den jeweiligen Seiten der Kirchenbücher dieser Zeit. Diese sind auch nicht notwendig, da in den jeweiligen Büchern (Seitenangaben fehlten oft) die entsprechenden Einträge kalendarisch geordnet sind und sich über das dort genannte Datum genau so schnell finden lassen. Folgende Bände, die vom Landeskirchlichen Archiv Stuttgart (LKAS) digital bereitgestellt wurden, sind berücksichtigt:
Band 1: Mischbücher = Taufregister: 1.) 1562-1652; Eheregister: 2.) 1574-1606
Band 2: Mischbücher = Eheregister: 1.) 1606-1710;Totenregister: 2.) 1616-1710
Band 3: Taufregister = 1653 – 1711
Band 4: Mischbücher = Taufregister 1711-1771; Ehe 1711-1778; Toten 1711-1782
Von den vor 1800 beginnenden Familienregistern wurden Seiten und Dateinamen angegeben:
FR-1a: Familienregister 1808-1808 Band 18 (393 jpg-762.jpg); Band 20 (2.jpg – ca.250.jpg)
FR-1b: Familienregister 1808-1808 Band 19 = (763.jpg-1041.jpg)
FR-2: Familienregister 1843 -1900 Band 22 = (386.jpg-674.jpg)
Der Band 18 ist der ältere der beiden Familienregister, Band 19 eine Abschrift dieses Bandes mit weiteren, jüngeren Einträgen. Ich habe mich bemüht, alles korrekt abzutippen, doch eine besondere Schwierigkeit war, dass ein Pfarrer (von 1707 bis 1752) nur selten den Mädchennamen zugezogener Ehefrauen notierte. Neben fehlenden Geburts- und Hochzeitsdaten fehlen meist auch die Herkunftsorte der Frauen. Leider konnten die Lücken auch nicht durch andere Quellen ergänzt werden, denn zusätzliche Dokumente vom Rathaus aus dieser Zeit gab es auch nicht. Die oft genutzte Entschuldigung der Softwarehersteller: "Das Produkt reift beim Kunden" sei genannt, Ergänzungen und Fehlermeldungen nehme ich gerne entgegen. UPDATES werden (scj) immer wieder erscheinen, in denen neue Erkenntnisse berücksichtigt sein werden.
Datenschutz:
Es finden sich nur Personen, die vor 1901 in Schnait geheiratet haben. Deren Kinder sind zwar genannt und die Ehen angedeutet, aber nicht als neue Familien angelegt.
Hinweise zu Ortsangaben:
Amerika, Russland, Australien = ohne genauere Angaben in Kirchenbüchern
gefallen, vermisst, verschollen = meist Kriegstote, Sterbeort unbekannt
Durch die Gemeindereform in den 1970-er Jahren sind viele neue Ortsnamen entstanden. Diese neuen Namen wurden nicht verwendet, da sie in den Kirchenbüchern so nicht vorkommen. Zu den Ortsnamen der nächsten Umgebung um Schnait gehört am Anfang der Name der Großgemeinde. Schnait ist Ortsteil von Weinstadt, heute also Weinstadt-Schnait. Hier die durch die Gemeindereform entstandenen Namen für die Nachbarorte Schnaits:
Weinstadt = Beutelsbach, Endersbach, Großheppach und Strümpfelbach
Remshalden = Grunbach, Geradstetten, Hebsack, Rohrbronn und Buoch
Kernen = Rommelshausen und Stetten i.R.
Aichwald = Aichelberg, Aichschieß, Krummhardt, Schanbach und Lobenrot
Manolzweiler gehört zu Winterbach, Kleinheppach zu Korb, Hohengehren zu Baltmannsweiler
Danksagung des Bearbeiters:
- Dem Landeskirchlichen Archiv für die Bereitstellung der für diese Projekt notwendigen digitalisierten Kirchenbücher
- Mein besonderer Dank geht an Jörg Heinrich, Berlin. Er hat die Tauf-, Ehe- und Totenbücher von Beginn an (1562 – 1700) noch einmal komplett abgeschrieben. Seine Angaben, auch die Paten, sind bis 1700 in die Datenbank eingearbeitet.
- Meiner Frau Lore, die mich bei diesem Projekt unterstützte
- Herrn Dr. Breyvogel vom Stadtarchiv Weinstadt, der mich immer mit Rat und Tat unterstützt
- Den anderen Familienforschern der Umgebung: Dietrich Paulini, Uwe Riegel, Rose und Hermann Kull, Wolfram Callenius, Martin Klöpfer
- Herrn Karl-Heinz Roters, der seine Vorfahren im OFB Schnait fand, die Angaben in den Schnaiter Kirchenbüchern überprüfte und nun wertvolle Ergänzungen und Korrekturvorschläge machen konnte!
Dezember 2021 Martin Goll
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