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Ortsfamilienbuch Schönau

Das Kirchdorf Schönau (poln. Szonów), Kreis Leobschütz (poln. Glubczyce), liegt etwa 5 km südlich von Oberglogau (Glogówek) und 20 km östlich von Neustadt (poln. Prudnik) in Oberschlesien, nahe der tschechischen Grenze.

(Hinweis Quelle Fotos: Ingolf Vogel, Wikipedia, Ralf Lotys)

Einwohnerzahlen:
1783 –     857 Einwohner
1855 –     1.149 Civileinwohner
1861 –     1.246 Civileinwohner
Darunter befinden sich 1.235 Katholiken, 2 Evangelische und 9 Juden. Im Kirchdorf befinden sich eine Kirche und eine Schule, keine öffentlichen Gebäude, 194 Privathaushalte, 25 Gewerbliche Gebäude und 315 Landwirtschaftliche Gebäude.
1890 –    1.083 Einwohner
1910 –    1.022 Einwohner
1933 –     1.297 Einwohner
1939 –     1.209 Einwohner
(Quellen: "Handbuch der Historischen Stätten" von Dr. Hugo Weczerka, Alfred Körner Verlag Stuttgart Band 316 und Heimatkunde des Kreises Leobschütz. Geschichtliches der einzelnen Ortschaften des Kreises Leobschütz)

Über die Erforschung meiner eigenen Familie bin ich dazu gekommen, die für Schönau verfügbaren Dokumente systematisch auszuwerten und in einem Ortsfamilienbuch zu veröffentlichen. Dabei muss erwähnt werden, dass dieses OFB erst ein Anfang darstellt, da erst ein Teil der verfügbaren Quellen bearbeitet wurde.

In diesem OFB sind folgende Quellen erfasst:
Mormonen-Film-Nr. 2062535
Geburten: 01.10.1820 - 14.01.1840 (Item 1) und 17.02.1840 - 18.12.1854 (Item 2)
Ehen: 26.01.1766 - 15.01.1812 (Item 3), 14.07.1812 - 27.11.1872 (Item 4) und 28.01.1873 - 26.03.1840 (Item 5)

Ich weise ausdrücklich darauf hin, dass diese Datenbank die eigene Forschung nicht ersetzen kann, denn auch bei größtmöglicher Sorgfalt können mir Fehler bei Daten, Ortsangaben oder besonders bei Familienverknüpfungen unterlaufen sein, so dass ich keine Haftung für Richtigkeit übernehmen kann.


Geschichte

(Quelle: Heimatkunde des Kreises Leobschütz. Geschichtliches der einzelnen Ortschaften des Kreises Leobschütz mit 111 Abbildungen und Plänen, Robert Hofrichter, Leobschütz, 1914. Seite 578-582)



1245 wird Schönau zum ersten Mal erwähnt. Im Jahre 1379 kam Schönau an das damals entstandene Kollegialstift Ober Glogau. Nach der Einziehung der geistlichen Güter im Jahre 1810 ging Schönau zunächst an den Besitzer von Nimsdorf, dann an die Gutsherrschaft Oberglogau über. Ein Gut war hier niemals vorhanden; Schönau war von jeher ein Zinsdorf.

Im Jahre 1245 heißt der Ort Sonouo   (Das u wurde wie v oder w gesprochen), 1256  Sconowe,  1447 Schonaw,  1679 Schoenen.   Wenn der Name slawischen Ursprungs ein sollte, dann wäre er von dem Stamme Son (= Schlaf, Traum) abzuleiten. Doch erscheint es nicht gesucht, daß der Ort seinen heutigen Namen von seiner Lage in schöner, fruchtbarer Au erhalten habe.

1783 zählte man dort 38 Bauern, 44 Gärtner und 78 Häusler; gegenwärtig sind 28 Bauern, 63 Gärtner und 83 Häusler vorhanden. Die gesamte Gemeindefeldmark beträgt 1136 ha. Die Umlegung der Grundstücke wurde 1864 ausgeführt. Die Einwohnerzahl betrug 1783 = 857, 1855 = 1139, 1890 = 1083 und 1910 = 1022.

Die Chaussee von Oberglogau über Schönau nach Leisnitz wurde 1883, die nach Gläsen 1884 und endlich die nach Kasimir im Jahre 1894 gebaut. Eine Posthilfsstelle erhielt der Ort 1881 und Fernsprechverbindung 1888. Der nächste Bahnhof Oberglogau ist 6 km von hier entfernt. Die 1863 auf der früheren Erbrichterei angelegte Bierbrauerei ist eingegangen. Ebenso sind die 1861 vorhandenen beiden Ölschlägereien verschwunden. Ein Gesangverein besteht seit 1858. Das Gemeindesiegel enthält eine Pflugschar und einen Baumzweig.

Im Westen des Dorfes befindet sich ein Urnenfeld von etwa 30 m Länge und 20 m Breite. Auch in einem Bauerngehöft fand man vor einiger Zeit in einer Höhlung einige Urnen mit den üblichen Beigaben.

Reste ehemals ausgedehnter Waldungen lagen im Osten und Süden der Feldmark Schönau. „Der faule Wald“ liegt auf Grundstücken von geringer Güte, wo die Bäume „faul“ im Wachstum sind. „Die Vogelhütte“ ist ein Waldteil, in welchem sich früher eine Schutzhütte befand, aus der die Jäger auf Raubvögel schossen. Auf dem „Totenwege“ brachte man früher die Leichen aus Berndau nach Kasimir zur Beerdigung.

Seit 1903 befindet sich in Schönau eine Niederlassung von vier Schwestern der hl. Elisabeth. Die Schwestern üben Krankenpflege, unterhalten eine Kleinkinderschule und erteilen Handarbeitsunterricht. Das heutige Schwesternhaus wurde 1907 für 22 000 M. erbaut.

Kirchliches

Die Gemeinden Schönau, Gläsen, Steubendorf, Kasimir und Dittmerau sind von altersher dem Bistum Breslau zugeteilt, da diese Orte zum ehemaligen Herzogtum Oppeln und nicht zum Troppauer Lande gehörten. Erst 1818 wurden sie dem Kreise Leobschütz einverleibt. Der Ort Dittmerau war ein Zinsdorf der Komturei Gröbnig; er wurde daher zur Zeit der Erwerbung durch die Johanniter zwar zum Troppauer Lande gerechnet, verblieb jedoch kirchlich bei dem Bistum Breslau.

Eine Kirche befand sich in Schönau schon vor der Reformationszeit. Anscheinend wurde das heutige Gotteshaus schon im 16. Jahrhundert erbaut. Auf einer Gedenktafel steht die Jahreszahl 1580. Das Tonnengewölbe ist ziemlich niedrig gehalten. Durch die in späterer Zeit seitlich angebauten zwei Kapellen, die allerdings eine Einheitlichkeit vermissen lassen, hat das Gotteshaus eine Kreuzform erhalten.

1845 brannten Kirche, Schule und Pfarrei samt der halben Ortschaft nieder. Da die Betroffenen zunächst an den Aufbau ihrer Wohnungen denken mußten und unterdessen das Gemäuer und die Gewölbe der Kirche  durch die verschiedenen Witterungseinflüsse sehr gelitten hatten, erforderte schließlich die Wiederherstellung des Gotteshausens erhebliche Opfer. Der Bau zog sich bis 1850 hin. Die neuen Glocken im Quartsextenakkord klingend, wurden unter Verwendung des beim Brand geschmolzenen Materials der alten Glocken von Liebold in Gnadenfeld gegossen, 1858 wurde der südliche Kircheneingang durch die Johanniskapelle gelegt. Die innere Instandsetzung im Jahre 1880 erforderte eine Ausgabe von 4000 Mark. Orgelbauer Haas in Leobschütz lieferte 1885 eine neue Orgel für 4200 M. Der Turm erhielt in demselben Jahre eine neue Uhr. Sie ist ein Geschenk des verstorbenen Generaldirektors Emil Marx, der ein geborener Schönauer war. Eine durchgreifende Instandsetzung durch Erneuerung des Außenputzes und Neudeckung des Schiffes und des Turmes erfuhr das Gotteshaus im Jahre 1913. Der zu Ende des Jahres 1912 durch einen Sturm herabgeworfene Turmknopf mit Kreuz wurde zu gleicher Zeit erneuert. Die Kosten der gesamten Ausbesserung beliefen sich auf 12 000 M.

Eine Erweiterung des Friedhofes mußte 1890 erfolgen. Die Holztüren des Friedhofs wurden 1912 durch eiserne Tore ersetzt.

Bis 1780 war Schönau dem Dekanat Hotzenplotz zugeteilt, dann kam es zum Archipreshyterat Oberglogau.

Die Pfarrwidmut beträgt 27,67 ha. Die Kirchenmatriken reichen bis 1737 zurück.

Als Pfarrer von Schönau wirkten seit Anfang des 18. Jahrhunderts: Joh. Ignaz Münzer 1721-1755, Joh. Rohrmann 1755-1784, Anton Fietz 1784-1790, Joh. Franzke 1790-1812, Franz Brauhard 1812-1840, Ferdinand Waypold 1841-1847, Wendelin Jüttner 1847-1879, unbesetzt 1879-1882, Dr. Friedrich 1882-1904, Georg Maiß 1905 bis heute.

Aus der Zeit des Pfarrers Brauhard meldet die Schönauer Ortsgeschichte folgende Schreckenstat: Während des sonntägigen Gottesdienstes am 8. Dezember 1840 drangen Mordgesellen in das Pfarrhaus ein und erdrosselten die alte, wehrlose Wirtin des Pfarrers. Der Schreck und das Leid um diese brave Person warfen den greisen Priester aufs Krankenbett, das er nicht mehr verlassen sollte. Nach kaum viertägigem Leiden verschied er. Von den Mördern wurde leider keine Spur entdeckt.

Das Fundatistenhaus.

Im Jahre 1745 gründete der Erbscholze Friedrich Moritz aus Leisnitz in Schönau eine Fundatistenstelle, bestehend in einem Hausgrundstück und einer Stammsumme von 3000 Tlrn., für einen Priester weltgeistlichen Standes „zur Beförderung der größeren Glorie des Dreieinigen Gottes und der hl. Hedwigis, des Schlesischen Landes und sonderbahren der Kirche zu Schönau Patronin, Ehre, zu seiner und seiner verstorbenen Eltern, seiner Kinder und Nächsten Seelenheil.“ Die Söhne des Stifters, die Erbrichter Karl Moritz in Bladen und Franz Moritz in Leisnitz stifteten 1787 ein Kapital zur Instandhaltung des Fundatistenhauses.

Der erste Fundatist war der Sohn des Stifters mit Namen Johann Joachim Moritz, der 1755 im Alter von 43 Jahren verschied. Wilhelm Günzel, der letzte der Fundatisten, starb 1893. Seitdem ist die Stelle unbesetzt und dürfte unbesetzt bleiben, bis das Stiftungskapital durch Zuschlag der Zinsen zu einer solchen Höhe angewachsen ist, daß ein Priester davon standesgemäß leben kann.

Von der Schule.

Wie aus den Kirchenbüchern hervorgeht, verstarb in Schönau im Jahre 1763 der Schullehrer Melchior Hauke. Es bestand also zu jener Zeit dort schon eine Schule. Ein Einkommenverzeichnis seines Nachfolgers ist aus dem Jahre 1782 vorhanden. Jedes Schulkind hatte alle Montage von Martini bis Georgi ein Scheit Holz zur Heizung der Schulstube mitzubringen. Für das Wetterläuten standen ihm 31 Garben Gerste zu. An Broten erhielt er von jedem Bauer 2, zusammen 62. An Gründonnerstag-Eiern hatte ihm jeder Bauer 4, jeder Gärtner und jeder Häusler 2 Stück zu liefern. Für die Gemeindeschreiberei wurden ihm 10 Tlr. gegeben usw.

Ein eigenes Schulhaus hatte die Gemeinde schon vor 1800; ein neues errichtete sie nach dem Brande des Jahres 1825. Als dieses 1845 wiederum in Flammen aufging, kam es zur Errichtung des heutigen Schulhauses. Es enthielt anfangs in zwei Geschossen drei Lehrzimmer, eine Wohnung für den Schullehrer und eine Stube für den Hilfslehrer. Im Laufe der Zeit erfuhr es mannigfache Umänderungen. 1847 wurde Thomnitz mit 35 Kindern eingeschult. Bis dahin hatten diese die Schule des weiter entfernt liegenden Ortes Kasimir besucht. 1824 wurde ein zweiter und 1861 ein dritter Lehrer angestellt. 1870 erwarb die Gemeinde ein der Schule gegenüberliegendes Haus für 2800 Tlr. Dieses wurde als Wohnhaus für die Lehrer eingerichtet, so daß das Schulhaus seit jener Zeit nur Unterrichtsräume enthält. Im Jahre 1908 erfolgte die Umwandlung der dritten Lehrerstelle in eine Lehrerinnenstelle. Eine ländliche Fortbildungsschule besteht seit 1909. An Schulgrundstücken sind 1,05 ha vorhanden.

In Schönau hegte man, wie aus der Ortsgeschichte zu ersehen ist, von jeher Fürsorge für die Schule. Ein besonderer Wohltäter war der Pfarrer Joh. Franzke, der 1812 1000 Tlr. stiftete, deren Zinsen zu Weihnachten an arme Schulkinder verteilt werden sollten. Sein Nachfolger Brauhard setzte für die Schule ebenfalls ein Kapital aus, dessen Zinsen zur Anschaffung von Schulbüchern diesen sollten. Minna Rosenthal, geb. Schramm, vermachte der Schule 200 Tlr. Die Zinsen sind für Lehrmittel zu verwenden. Der  Bauerngutsbesitzer Reinhard Krautwurst schenkte der Schule einen zwei Morgen großen Spielplatz.

Die bisherigen Schulleiter waren: Melchior Hauke bis 1763, Joh. Aulich 1763-1789, Franz Köhler 1789-1833, Franz Xaver Köhler (Sohn des vorigen) 1833-1868, Emanuel Klimpe 1868-1889 (von seinem Einkommen mußte er 8 Jahre lang ein Drittel zum Ruhegehalt seines Vorgängers beitragen), Joseph Dittel 1889 bis heute.

Bis 1873, als die Schulaufsicht verweltlicht wurde, gehörte Schönau zum Kreisschulinspektionsbezirk Neustadt O/S. Die Ortsschulaufsicht ruhte bis 1873 in den Händen der Ortsgeistlichen. 1873-1878 übte dieses Amt der Bauergutsbesitzer Krautwurst aus, nach ihm der Ortspfarrer Dr. Friedrich bis 1904. Seit jener Zeit ist der Kgl. Kreisschulinspektor zugleich Ortsschulinspektor.

Quellenangaben

Schönau (Szonów), Kreis Leobschütz:
 Evangelisches Kirchenbuch: Ober Glogau Kreis Neustadt.
Militärgemeinde 1834-1876 bei den Berliner Militär-KB.
Hinweis: Das evangelische KB Ober Glogau 1834-1876 ist als Mormonenfilm verfügbar.
 Katholisches Kirchenbuch: im Diözesanarchiv Oppeln.
 Hinweis: Das katholische KB 1765-1939 ist als Mormonenfilm verfügbar.
Taufen 1813-1820    INTL Film    2062534 Item 6
Taufen 1820-1854    INTL Film    2062535 Items 1-2
Heiraten 1766-1939    INTL Film    2062535 Items 3-5
Tote 1765-1826         INTL Film    2062536 Items 1-2
 Hinweis: siehe auch unter: Leobschütz: Zusammengebundene KB-Duplikate des Kreises Leobschütz. Standesamt: siehe Gläsen
 


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