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Ortsfamilienbuch Soppau

Vermutlich 1220/30 n Chr. als Angerdorf gegründet, worüber urkundliche Belege leider fehlen. Als Angerdorf bezeichnete man eine Dorfanlage um einen Anger – einen freien Platz – innerhalb des Dorfes.

Über den Ortsnamen finden wir in einer Veröffentlichung der slawischen Ortsnamen des Kreises Leobschütz von 1896 folgendes:
Soppau, 1377 Soppe, Soffo, 1434 Soppow, 1461 Joppow, 1462 Zoppau, böhmisch Zopowy ist eine adjectivische Bildung von dem Substantivum zop, sop. Das Wort gehört wahrscheinlich zu der altslawischen Wurzel sop = rauschen, auf welche auch das Subtantivum sopl, fons saliens = rauschende Quelle zurückgeht.
Möglicherweise liegt auch ein Personenname Zop, sop zu Grunde.

Das Dorf liegt südwestlich der Kreisstadt Leobschütz, in einer Entfernung von 8,7 km am Flüsschen Troja. Höhenlage 295m über NN.
Die Gemarkung umfasst 1129 ha, wovon 298,55 ha zum Gut gehören, das von der Preußischen Domänenkammer verpachtet ist. Das Gut wurde 1687 von Julie Marie Constanze von Wengerski, geb. Gräfin von Herberstein für 17.000 Gulden (=11.333 Tlr.) an den Deutschen Ritterorden verkauft. Als Folge der gewaltigen finanziellen Belastungen, die der Tilsiter Frieden dem preußischen Staat auferlegt hatte, kam es 1810 zur Einziehung der beträchtlichen Vermögenswerte der katholischen Kirche in Schlesien. Von der Säkulaerisierung betroffen waren im preußischen Oppaland die Güter der Johanniter, Dominikanerinnen sowie der Zisterzienser. Auf den Gütern des Deutschen Ordens (Schmeisdorf, Kreuzendorf, Kreisewitz und Soppau) leistete der Hochmeister, Erzherzog Anton Viktor von Österreich, gegen die Enteignung hartnäckigen Widerstand, den der preußische Staat mit Rücksicht auf das Kaiserhaus nicht mit Gewalt brechen wollte. Erst 1863 konnte der Streit um die Besitzrechte von einem Schiedsgericht zugunsten Preußens entschieden werden. Das Gut wurde dann vom Königlichen Preußischen Domänenfiskus verpachtet. Letzter Pächter war Wilhelm Trips.

Das Gemeindesiegel mit dem Kreuz des Deutschen Ritterordens erinnert an die Besitzverhältnisse des Ordens.
1723 zählte das Dorf Soppau eine Mühle, einen Scholzen – Vorsteher eines dörflichen Gemeindewesens -, 20 Bauern, 28 Gärtner und 15.
1783 gab es 21 Bauern, 31 Gärtner und 36 Häusler, ferner eine kath. Kirche und eine Schule.
1910 waren es 21 Bauern, 52 Gärtner und 41 Häusler.
Die Einwohnerzahl betrug 1783 = 442 Pers., 1855 = 774 Pers., 1890 = 824 Pers.,
1910 = 754 Pers. und 1939 = 702 Personen. Eine polnische Statistik von 1995 meldet für das Dorf Zopowy 237 Einwohner und für die neue Siedlung ( an der Straße Leobschütz – Jägerndorf beim ehemaligen Gasthaus „Sedan“) 266 Einwohner.

Um das Jahr 1690 entstanden mehrere kleine Besitzungen in der Schmiedegasse, auch die Teichstraße wurde zu jener Zeit besiedelt.
1907 erhielt Soppau mit der Haltestelle Soppau – Roben, in 2,7 km Entfernung, eine Anbindung an die Eisenbahnstrecke Leobschütz – Jägerndorf. Eine Posthilfsstelle wurde 1885, die Telefonverbindung 1900 eingerichtet. Eine Spar- und Darlehenskasse gründete man 1897.

Die Soppauer Schule wird zum erstenmal im Urbarium (Flur- und Steuerbuch) vom Jahre 1725 erwähnt. Ein eigenes gemauertes Schulhaus wurde 1803 errichtet. 1836 wurde das Gebäude zweigeschossig aufgebaut, nachdem das Haus 1834 durch einen Brand zerstört wurde. Seit 1896 war die Schule dreiklassig mit zwei, zeitweise auch mit drei Lehrern. 1930 besuchten, nach einem Bericht der Bezirksregierung in Oppeln, 108 Kinder die Soppauer kath. Volksschule. Zu Beginn des II. Weltkrieges waren Schulleiter Wilhelm Mende und Walter Lorke als Lehrer tätig.

Eine kleine Kirche ohne Turm gab es schon vor der Reformationszeit. 1613 ließ der Gutsherr Friedrich Tschammer das Presbyterium anbauen und einwölben. Dies geschah in einer Zeit, als das Herzogtum Jägerndorf, zu dem Soppau gehörte, evangelisch war. Der Markgraf Georg von Brandenburg, der das Land 1523 von Georg von Schellenberg gekauft hatte, war für die rigorose Einführung des Protestantismus verantwortlich. Die anliegende kirchliche Topographie von Mähren, von 1863, erläutert die weitere Entwicklung unserer Heimatkirche. Geistlicher Rat Friedrich Wradzidlo war unser letzter Heimatpfarrer. In einer Eintragung im Kirchenbuch von Soppau dokumentiert er die Flucht der Soppauer Zivilbevölkerung am 19. März 1945 vor der anrückenden Roten Armee der Sowjet Union.

1939 waren Bauer Ernst Kopp Bürgermeister und die Bauern Max Häckel und Emil Berner Beigeordnete der Gemeinde Soppau. Standesbeamter für die Gemeinden Soppau und Kreisewitz war der Bauer Paul Willmann.

Bemerkungen / Quellen:
Als Quellen für die Personendaten dienten Abschriften der Kirchenbücher der
St. Michael-Kirche zu Soppau aus dem Archiv in Troppau, sowie Filme der FHL.
Wenn nicht anders angegeben wurde das Geburts- und Taufdatum gleichgesetzt,
genau wie das Sterbe- und Bestattungsdatum. Namen wurden angeglichen, um
eine bessere Suche zu ermöglichen.


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Fragen zu den Daten, Ergänzungen und Korrekturen bitte an den Bearbeiter dieses Ortsfamilienbuches:
Reinhard Klose


Letzter Stand Ortsfamilienbuch Soppau: 04.08.2023