|
Ortsfamilienbuch Cuxhaven-Stickenbüttel
Stickenbüttel ist eines der 9 Dörfer, die die Freie und Hansestadt Hamburg den an der Elbmündung ansaessigen, Schauenburger Untertanen, den Rittern von der Lappe, 1394 abge-kauft hat, um seinen Schiffen und Handelsguetern den Zu- und Abgang zu seinen elbauf-waerts gelegenen Haefen zu sichern. Es wurde das Hamburgische Amt Ritzebüttel gebildet, in dem jeweils fuer 6 Jahre ein Hamburger Senator als Amtmann residierte.
Es ist wird als "Geestdorf", weil es auf der "Hohen Lieth" liegt, einem eiszeitlichen Geestruecken , der hier an der Elbmuendung die Nordsee erreicht. Eine historische Quelle erwaehnt den Ort erstmals 1311, eine Sekundärquelle des Heimatforschers und langjaehrigen Pastors an St.Gertrud in Cux.-Döse, Erich Drägert(1908-1976) aber schon 1301.
Bis zum Jahre 1909(Volkszählung) erreichte die Zahl der Häuser im Dorf die Zahl 35. In ihnen wohnten rd. 200 Personen.
Sie verdienten ihren Lebensunterhalt hauptsächlich mit Ackerbau und Viehzucht, aber auch mit Kuestenfischerei, Strandgutsammelei, Torfstechen und Waldwirtschaft. Auf dem Gemeindegebiet liegt einer der wenigen deutschen Kuestenwaelder, der spaeter nach dem Hamburger Senator Barthold Hinrich Brockes benannte Brockeswald. Der Wald hiess urspruenglich "Barnhop". "Barn" ist in nordischen Sprachen das Wort fuer "Kind". Der Brockeswald und die sich in seiner Naehe entwickelnde Gastronomie wurden spaeter beliebte Ausflugsziele der Cuxhavener Stadtbevoelkerung. Brockeswalde entwickelte sich nicht zu einem selbständigen Ortsteil, gehoerte immer zu Stickenbüttel.
Auch die Richtstaette des Hamburgischen Amtes Ritzebüttel lag auf dem Gemeindegebiet. Sie lag auf einem urgeschichtlichen Huegel, der moeglicherweise auch der Burghuegel der "Sahlenburg" ist und neuzeitlich nun Galgenberg genannt wurde. Das Naturdenkmal einer Windeiche, das die vorherrschende west-/nordwestlich Windrichtung anzeigte, war lange Zeit das Wahrzeichen des Dorfes.
Mitten im Ort liegt die Kreuzung zweier Dorfverbindungsstrassen, der von Sahlenburg nach Döse und der von Duhnen nach Ritzebuettel. Kirchlich gehoert Stickenbuettel zum Kirchspiel Doese mit der St.Gertud-Kirche. Deren aeltestes Kirchenbuch (<1600) dieser Kirche liegt im Staatsarchiv in Hamburg.
Der Fremdenverkehr entwickelte sich in den direkt an der Kueste und den Wattlandschaften gelegenen Nachbar-Ortschaften Döse, Duhnen und Sahlenburg vehementer als in Sticken-büttel, wo der landwirtschaftliche Charakter laenger erhalten blieb.
Stickenbüttel war haeufig erster Wohnort von Zuzueglern in das Hamburgische Amt Ritze-buettel, bevor sie dann in eines der 8 anderen Doerfer weiterzogen.
So kam auch die Familie der Verfasserin des ofb 1854 nach Stickenbuettel, wurde dort aber ansaessig. Stickenbüttel Nr.24 war die Adresse. 1962 verstarb dort der letzte in Stickenbuettel lebende "Steffens" im Alter von 93 Jahren. Das Haus wurde danach zur heutigen Pension Kock.
Das ofb wurde 2006 im Rahmen der Arbeiten zu einer Ortschronik begonnen, aber abgebrochen, weil sich ein anderer Heimatforscher in diese Arbeiten hineingedrängt hatte.
Das ofb Stickenbüttel mag einen Grundstein fuer ein spaeteres Ortsfamilienbuch der Stadt Cuxhaven darstellen, wozu auch schon viele Vorarbeiten(Claudi Manzer, Höpcke-Datei im Stadtarchiv Cuxhaven, gedbas-Einstellungen der Verfasserin) geleistet wurden.
In das ofb wurden alle Personen uebernommen, die in diesem Dorf geboren und verheiratet wurden oder in ihm verstorben sind. Personen die nur voruebergehend in dem Dorf gewohnt haben, sind nur partiell uebernommen.
Quellen:
- Höpcke-Kartei im Stadtarchiv Cuxhaven 1815-1875, mit eigenen Ergaenzungen bis 1883;
- Gemeindeverzeichnis Stickenbüttel, Stadtarchiv Cuxhaven, ARi II, KL317
- Melderegister der Stadt Cuxhaven
- Sterberegister des Hamburgischen Standesamtes 18(Ritzebüttel) 1875-1922
- Cuxhavener Friedhoefe im Grabsteinprojekt des Vereins f. Computergenealogie e.V.
Bei den Quellenangaben stehen die Abkuerzungen "KBT" fuer Kirchenbuch Taufen, "KBC" fuer Kirchenbuch Copulationen, "KBL" fuer Kirchenbuch Leichen und "KBA" fuer Kirchenbuch Aufgebote. Ferner stehen "CM" fuer Cuxhavener Melderegister, "CivReg" fuer Civilstandsregister und "StA" fuer Standesamt. Bei Standesamtsangaben bedeuten dann die Buchstaben G=Geburten, H=Heiraten und S=Sterbefaelle. Die Cuxhavener Gemeinden werden mit Altw=Altenwalde und Ritze=Ritzebüttel abgekuerzt. Groden ist ausgeschrieben. Beim Gemeinderegister Stickenbüttel steht die Zahl der Personen die im Register erfasst sind in Klammern.
Trotz sorgfaeltiger Bearbeitung enthaelt das online-OFB Fehler, fuer keine Gewaehrleistung uebernommen wird. Fuer Ergaenzungen und Korrekturen ist die Bearbeiterin stets dankbar.
|
|